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KLAVIER- UNTERRICHT

Warum Klavierspielen?

Das Klavierspiel kann man in jedem Alter erlernen. Es fördert die Unabhängigkeit der beiden Hände untereinander, die Koordination von Füßen und Händen und die Vernetzung der beiden Gehirnhälften. Pianisten können sich solistisch verwirklichen und in zahlreichen kammermusikalischen Formationen. Ein Klavierpart ist immer mehrstimmig und stellt damit präzise Anforderungen an die Feinmotorik und an das genaue Hinhören. Im Laufe des Unterrichts erlernt man das mehrstimmige Spielen, die Gestaltung mehrerer zeitgleicher melodischer Linien. Damit kann auch eine rhythmische Mehrstimmigkeit verbunden sein. Das gemeinsame Musizieren mit anderen Musizierenden und ihren Instrumenten bringt einen unschätzbaren Gewinn mit sich: Die Chance, sich im eigenen Spiel nicht abzukapseln, sondern auf den oder mehrere Mitspieler zu hören, sich auf sie zu beziehen, mal den eigenen Part hervorzuheben oder sich an anderer Stelle zurückzunehmen. So gestaltet man Zeit, schafft miteinander ein musikalisches Ereignis und ist in der Gruppe zugleich doch auch mit sich selbst im Gestalten auf physischer wie auch emotionaler Ebene ganz eng verbunden.

Der Unterricht

Ich finde immer wieder, so eine Klavierstunde vergeht viel zu schnell, denn es gibt so viel zu entdecken, zu erleben, zu besprechen. Die wichtigste Grundlage für diese Entdeckungsreisen ist unser Ohr, und zwar unser inneres Ohr. Das muss entscheiden, ob wir "die richtige" Taste gedrückt haben, wie schnell wir spielen wollen, ob der Ton lange genug gedauert hat, wie laut und - genauso wichtig - wie leise wir spielen können und wollen. Unser Ohr leitet uns beim Entdecken der Klangwelten eines Klaviers: Was kann ich mit 88 Tasten und zehn Fingern machen? Wie lerne ich, mich auf dieser langen Tastatur auszukennen. Wir lernen die Notennamen, die Buchstaben einer eigenen Sprache, der Musiksprache.  Dazu gehören viele Elemente, nicht nur die theoretischen Grundlagen von Tonleitern, Akkorden, Notenwerten usw, Diese Elemente im Zusammenspiel werden uns zu einem Textverständnis führen, die "Bauweise" eines Notentextes zu verstehen und ihn mit unserer Interpretation in eine musikalische Aussage zu verwandeln. Natürlich müssen wir dafür unsere Finger trainieren, dass sie das tun, was wir uns vorstellen, und dass sie das auch immer schneller, immer leiser, immer kraftvoller tun. Wir trainieren auch unser Gehirn: Es muss sich Einiges merken. Und dabei werden wir feststellen, dass wir nicht einfach nur ein Gedächtnis haben. Wir haben ein Melodiegedächtnis, ein rhythmisches Gedächtnis, ein Fingergedächtnis, ein auditives und ein visuelles Gedächtnis und noch viele weitere. Es gibt viele Möglichkeiten, sich einen Notentext zu merken und ihn auswendig wiederzugeben. Und ganz besonders ist: Wir trainieren unsere Vorstellungskraft, beispielsweise ein gewünschtes Tempo vorauszudenken, einen bestimmten Klang vorauszuhören, bevor wir ihn spielen, um ihn dann so zu spielen, wie wir ihn innerlich gehört haben. 

Zum Üben möchte ich sagen, dass es natürlich sehr wichtig ist, das, was man im Unterricht besprochen und ausprobiert hat, zu Hause zu wiederholen. Und die tägliche Wiederholung garantiert erst, dass sich die neuen Fertigkeiten als Automatismen etablieren. Als Übedauer empfehle ich ein tägliches Minimum von 20 Minuten. Es gibt Tage, an denen so viel Anderes zu tun ist, dass selbst 20 Minuten schwer freizuschaufeln sind. Aber diese 20 Minuten konzentrierten Übens sind immer ein Gewinn. Und noch besser ist es, wenn man zweimal 20 Minuten zum Üben einrichten kann. Dann kann sich das, was man in der ersten Übephase erarbeitet hat, in der Wiederholungsphase noch einmal festigen. Mit wachsender Konzentrationsfähigkeit und Übeerfahrung steigert sich die Übezeit natürlich wie von alleine.

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Das richtige Instrument

Ich persönlich vertrete dazu eine eindeutige Meinung:

Auch und gerade als AnfängerIn sollte man sich ein gutes Instrument leisten.

„Gut“ heißt: Es sollte ein akustisches Klavier sein, kein digitales.

Das Klavier umfasst in der Regel 88 Tasten.

Es sollte mindestens zwei Pedale haben.

Es sollte technisch und mechanisch in einwandfreiem Zustand sein: Die Tastatur muss intakt sein. Das Innenleben des Klaviers sollte in gutem bis sehr gutem Zustand sein, der Resonanzboden sollte keine Risse haben, damit die Saitenwirbel dem enormen Saitenspannungsdruck standhalten können.

Das Klavier sollte immer gestimmt sein. Das sind wir unseren kritischen Ohren, die wir ja gerade schulen wollen, schuldig.

Wenn all diese Faktoren nicht gegeben sind, können Sie all das, was Sie im Unterricht über Anschlagstechnik, Pedaltechnik, Klanggestaltung ect erfahren, nicht umsetzen. Und Sie werden enttäuscht sein, wenn es Zuhause nicht so klingt, wie Sie es im Unterricht ausprobiert haben.

Sie werden bei einem guten Instrument sehr schnell erleben, dass man als Spielender in einen Dialog mit dem Instrument tritt. Das, was ich an Energie in das Instrument hineingebe, das gibt es mir in klanglicher Form auch wieder zurück. Dieser Dialog ist ein sehr befriedigender, weil ich Bestätigung für mein Handeln erfahre.

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